Samstag, 16. April 2011

Clueso begeistert 13.000 Fans in Oberhausen

Foto: www.fourservice.com Credits: Christoph Köstlin




Es ist einer der Höhepunkte seiner Karriere. Nach der Veröffentlichung seines nunmehr fünften Albums „An und für sich“ tourt der Sänger und Songwriter Clueso durch die großen Hallen Deutschlands – und machte dabei gestern einen Zwischenstopp in Oberhausen. Dort präsentierte er seine Songs vor rund 13.000 Zuschauern in der ausverkauften König-Pilsener-Arena in Oberhausen.

Man sieht Clueso und seiner Band an, dass es sich bei diesem Konzert um etwas ganz Besonderes handelt. Überwältigt blickt er ins tobende Publikum – kein Wunder, denn die Halle ist voll, jeder einzelne Platz ist besetzt. Obwohl der Sänger, der im wahren Leben Thomas Hübner heißt, schon ein alter Hase im Musikbusiness ist, ist das eine Situation, mit der er so nie gerechnet hätte. Seit rund zehn Jahren steht Clueso nun auf der Bühne und sang sich mit seinem Debut-Album „Text und Ton“ in die Herzen seiner Fans. Heute steht er in dieser großen Halle und präsentiert uns mit einem verschmitzten Lächeln seine Songs vom neuen Album, darunter auch die erste Single-Auskopplung „Zu schnell vorbei“. Die Stücke sind allesamt nachdenklich und klingen von Seiten der musikalischen Begleitung reduzierter, als die Vorgänger. Man könnte sagen, Clueso konzentriert sich aufs Wesentliche und zeigt, dass man nicht unbedingt eine pompöse Show braucht um Hallen wie diese zu füllen und das Publikum zu begeistern. Manchmal vergisst man dann fast die Menschenmassen, die um einen herum stehen, so persönlich gestaltet sich das Konzert.

Clueso spielt aber nicht nur seine neuen Nummern, die übrigens auf einer Finca in Spanien entstanden, sondern bringt einen abwechslungsreichen Querschnitt des letzten Jahrzehnts. Charterfolge wie „Chicago“, „Keinen Zentimeter“ oder „Gewinner“ dürfen im Repertoire genauso wenig fehlen wie Perlen wie „So sehr dabei“, „Herz Bum Bum“ oder „Gute Musik“, welches am Anfang seiner Karriere stand. Wenn 13.000 Menschen bei solchen Songs laut mitsingen, ist das natürlich ein überwältigendes Gefühl für alle Beteiligten – nicht nur für das Publikum, sondern auch für den Sänger, den diese geballte Zustimmung fast ein wenig aus dem Konzept bringt.

Nach zwei Stunden und drei Zugaben verabschieden sich Clueso und seine Band, das Licht geht an und man denkt, der Abend ging eben einfach „Zu schnell vorbei“. Während sich die ersten schon Richtung Ausgang begeben, stolpert der Sänger dann doch nochmal auf die Bühne. Eigentlich sei das Konzert nun auch vorbei, sagt er, nur habe er noch überhaupt keine Lust nach Hause zu gehen. Gemeinsam mit der Band improvisiert er noch mal eben eine Nummer aus dem Stehgreif, jammt ein bisschen vor sich hin, wie er selbst sagt, und bindet das Publikum in den frischen Song mit ein. Darauf folgt noch eine Akustik-Nummer und dann ist für heute wirklich Schluss. Weiter geht’s übrigens unter anderem in Bremen, München, Dresden, Berlin und Kassel. Die Zeile „Das hier ist der Tag von dem wir später reden“ findet an diesem Abend eine besondere Bedeutung.